11. August 2011 von CHorCHe
Die Koffer (um)gepackt, die letzten Einkäufe und finalen Weltstadt-Atemzüge getätigt. Dann brachte uns der Airport-Shuttle des Hotels zum Flughafen. Die beginnende Rush Hour verlangte vom Fahrer alles ab und zuweilen nahm er es mit den Verkehrsregeln – zu Gunsten eines schnelleren Vorwärtskommens – nicht so genau und entlockte dabei seiner Kiste verblüffende Geschwindigkeiten – vor allem in den Kurven. Dennoch dauerte die Fahrt fast zwei Stunden, bis wir gut durchgeschüttelt auf dem JFK Airport am Terminal 4 ankamen. Fazit: Die Strassen von NY sind nicht besser als die von Palermo, denn diesmal lag’s definitiv nicht an den Stossdämpfern…
Die anfangs als üppig eingeplante Transferzeit zum Hotel erwies sich schlussendlich als gerade passend, da uns beim Zoll und bei der Personenkontrolle lange Warteschlangen begrüssten. Mit einer Reserve von zwanzig Minuten kamen wir schliesslich noch rechtzeitig am Gate an.
Als sich das Flugzeug zur Startbahn bewegte, befanden wir uns auf Position 23 – weitere 40 Minutem später hoben wir ab. Etwas andere Dimensionen als in Zürich.
Mittlerweile war es Nacht geworden, was aus dem Start ein atemberaubendes Erlebnis machte. Zuerst das Lichterspiel der Flughafenbefeuerung und nach dem Take Off, der Blick rechts aus dem Flugzeug auf das Lichtermeer von New York und hinten am Horizont, klein und doch gewaltig, die Skyline von Manhatten by Night. Wow! Und unter uns etliche beleuchtete Frachter, die auf die Einfahrt in den Hafen warteten. Das Ganze bei sternenklarer Nacht. Einmalig!
Im Flugzeug die üblichen Erlebnisse: Schweissausdünstungen der übelsten Sorte von vorne und links. Vom Rücksitz rotzte während der Schlafpause eine Dame gefühlte zwei Stunden lang ihr Gehirn im dreissig Sekunden-Rhythmus lautstark in tonnenweise Papiertaschentücher. Der Sitznachbar meiner Frau legte sich zum Schlafen in die Mitte des Flugzeugs vor den Notausgang auf den Boden, worauf dem Maître de Cabine, als er dies entdeckte, fast die Augen aus dem Kopf fielen. Zumal er denselben Herrn schon gebeten hatte, sich in der Lautstärke zu mässigen. Schliesslich der Herr vor uns, der sich wohl noch im Yankee Stadium wähnte und seinen Müll laufend unter dem Sitz entsorgte. (Brech)reizende Zeitgenossen!
Nach einem wunderschönem Landeanflug, eingeleitet mit einer langgezogenen Rechtskurve, die einen imposanten Blick auf den Genfersee ermöglichte, hatten wir wieder schweizer Boden unter den Rädern. Und anstelle der Subway setzten wir uns in die gute alte SBB.
