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2012 in review

Die WordPress.com-Statistik-Elfen fertigten einen Jahresbericht dieses Blogs für das Jahr 2012 an.

Hier ist ein Auszug:

600 Personen haben 2012 den Gipfel des Mount Everest erreicht. Dieser Blog hat 2012 über 11.000 Aufrufe bekommen. Hätte jede Person, die den Gipfel des Mount Everest erreicht hat, diesen Blog aufgerufen, würde es 18 Jahre dauern, um so viele Aufrufe zu erhalten.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

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Zu Hause

In den letzten fünf Wochen erlebten wir sehr viel. Es wird eine Weile dauern, bis wir alle Eindrücke verarbeitet haben. Über 2300 Fotos werden uns dabei helfen.

Während wir Florida und New York erkundigten,…

  • sind der Euro und der Dollar gegenüber dem Franken abgestürzt, zeitweilig war der Euro gleich viel Wert wie der Franken und der Dollar kostete keine 80 Rp. mehr…
  • führte die NASA erfolgreich den letzten Flug eines Shuttles durch…
  • richtete in Norwegen ein verblendeter Idiot ein Blutband unter Politikern und Jugendlichen an…
  • verhindert die US-Regierung in letzter Sekunde den Staatsbankrott und genehmigt die Erhöhung der Obergrenze ihrer Staatsverschuldung…
  • stufen Standard and Poors die USA auf AA+ zurück…
  • stürzt die Welt in die schlimmste Finanzkrise seit dem zweiten Weltkrieg…
  • löst in England die Erschiessung eines Familienvaters durch die Polizei im ganzen Land massive Unruhen aus…
  • starben Amy Winehouse, Nella Martinetti und P. Schärer …

Nun sind wir wieder zu Hause. Wäsche waschen, Hund und Meerschweinchen abholen, Rasen mähen, Post erledigen usw. Bald hat uns der Alltag wieder  fest im Griff.

Mit diesem Post schliesse ich den Blog ab. Wir verlebten eine tolle Zeit. Darum gehen wir wieder. Dann nach Kalifornien mit Zwischenstopp in New York. Nach der Reise ist vor der Reise. Die Planung kann beginnen :-).

Abschied

Die Koffer (um)gepackt, die letzten Einkäufe und finalen Weltstadt-Atemzüge getätigt. Dann brachte uns der Airport-Shuttle des Hotels zum Flughafen. Die beginnende Rush Hour verlangte vom Fahrer alles ab und zuweilen nahm er es mit den Verkehrsregeln – zu Gunsten eines schnelleren Vorwärtskommens – nicht so genau und entlockte dabei seiner Kiste verblüffende Geschwindigkeiten – vor allem in den Kurven. Dennoch dauerte die Fahrt fast zwei Stunden, bis wir gut durchgeschüttelt auf dem JFK Airport am Terminal 4 ankamen. Fazit: Die Strassen von NY sind nicht besser als die von Palermo, denn diesmal lag’s definitiv nicht an den Stossdämpfern…
Die anfangs als üppig eingeplante Transferzeit zum Hotel erwies sich schlussendlich als gerade passend, da uns beim Zoll und bei der Personenkontrolle lange Warteschlangen begrüssten. Mit einer Reserve von zwanzig Minuten kamen wir schliesslich noch rechtzeitig am Gate an.
Als sich das Flugzeug zur Startbahn bewegte, befanden wir uns auf Position 23 – weitere 40 Minutem später hoben wir ab. Etwas andere Dimensionen als in Zürich.
Mittlerweile war es Nacht geworden, was aus dem Start ein atemberaubendes Erlebnis machte. Zuerst das Lichterspiel der Flughafenbefeuerung und nach dem Take Off, der Blick rechts aus dem Flugzeug auf das Lichtermeer von New York und hinten am Horizont, klein und doch gewaltig, die Skyline von Manhatten by Night. Wow! Und unter uns etliche beleuchtete Frachter, die auf die Einfahrt in den Hafen warteten. Das Ganze bei sternenklarer Nacht. Einmalig!

Im Flugzeug die üblichen Erlebnisse: Schweissausdünstungen der übelsten Sorte von vorne und links. Vom Rücksitz rotzte während der Schlafpause eine Dame gefühlte zwei Stunden lang ihr Gehirn im dreissig Sekunden-Rhythmus lautstark in tonnenweise Papiertaschentücher. Der Sitznachbar meiner Frau legte sich zum Schlafen in die Mitte des Flugzeugs vor den Notausgang auf den Boden, worauf dem Maître de Cabine, als er dies entdeckte, fast die Augen aus dem Kopf fielen. Zumal er denselben Herrn schon gebeten hatte, sich in der Lautstärke zu mässigen. Schliesslich der Herr vor uns, der sich wohl noch im Yankee Stadium wähnte und seinen Müll laufend unter dem Sitz entsorgte. (Brech)reizende Zeitgenossen!

Nach einem wunderschönem Landeanflug, eingeleitet mit einer langgezogenen Rechtskurve, die einen imposanten Blick auf den Genfersee ermöglichte, hatten wir wieder schweizer Boden unter den Rädern. Und anstelle der Subway setzten wir uns in die gute alte SBB.

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Weils so schön ist…

Ohne Worte

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NY

Unseren letzten Tag im Big Apple liessen wir ruhig angehen. Nach einem feinen Zmorge – ihr wisst schon wo – spazierten wir die 5th entlang zum Empire State Buildung. Obwohl eigentlich geplant, verzichteten wir aus Zeitgründen auf den grossen Weitblick. Das machen wir bei unserem nächsten Besuch. Vielmehr zog es uns ins Macy’s, wo noch eine Tauschsession Dollars gegen Ware traktandiert war.
Vier Stunden, inkl. Lunch, durchstöberten wir das selbsternannte grösste Kaufhaus der Welt. Da Macy’s keine Fenster kennt, wurden wir beim Verlassen des Konsumtempels von einem längeren heftigen Wolkenbruch überrascht. Es gelang uns bei einem Strassenhändler drei billige Regenschirme zu ergattern und ein Taxi brachte uns schliesslich in die Nähe unseres Hotels.

Aufgrund der Wetterlage bangten wir kurze Zeit um den Abschlussabend unserer fünfwöchigen USA Reise. Doch der Concierge hatte gute Nachrichten bezüglich Wettervorhersage: Die Yankees konnten spielen. So machten wir uns via Subway D auf in die Bronx zum Yankee Stadium, wo wir den Lokalmatadoren die Daumen gegen die Los Angeles Angels drückten. Auch wenn wir die Regeln nicht genau kennen, die Show, die Ambience und das Drumherum macht einfach Spass. Keine Randale, keinen Primitivismus – so sollte es sein.

Beim mitternächtlichen Spaziergang vom Central Parc den Broadway hinab via Times Square zurück zum Hotel genossen wir noch einmal die einzigartige Stimmung und waren uns einig: Wir kommen wieder.

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CanDo

Die Subway N brachte uns nach SOHO, von wo aus wir zu Fuss viereinhalb Stunden die Gegend erforschten. Dabei begegneten wir
– einem lauten Streik der CWA (Communication Workers of America) gegen den Verizon Konzern. Dieser habe in den Jahren 2009 und 2010, bei einem ausgewiesenen Gewinn von total 24,2 Mrd Dollar, keinen Cent Bundessteuern bezahlt. Das fanden die Gewerkschafter alles andere als lustig und taten dies mit lautstarkem Rufen und Trillern kund. Vorbeifahrende Lastwagen quittierten mit kräftigen Hornstössen, worauf sich die Streikenden für die Sympathiebekundungen mit Gejohle bei den Truckern bedankten – und wir mitten drin…
– einer Beerdigung in Chinatown. Etwa zwanzig schwarze Lincoln Limos folgten im Konvoi zwei Leichenwagen, die über und über mit Blumen und Kränzen geschmückt waren. Der Abschluss der hupenden Prozession machten die Freunde und Bekannten des oder der Verstorbenen in privaten Autos. Entsprechende Beschriftungen an den Fahrzeugen wiesen die Zugehörigkeit zum Tross und den Bekanntschaftsgrad zur verblichenen Person aus. Die von der Polizei begleitete Wagenkolonne war natürlich viel zu lange, um die Ampeln vollständig in einer Grünphase zu passieren. Also wagten sich die Lenker bei Rot trotzdem dem vorausfahrenden Fahrzeug zu folgen. Dies wiederum fanden einige Fussgänger weniger witzig und beharrten auf ihrem Vortrittsrecht, was neben dem Hupkonzert auch das Gestikulieren hüben und drüben verstärkte. Als Zaungäste liessen wir selbstverständlich dem Trauerzug den Vortritt und staunten über die Feinfühligkeit gewisser Zeitgenossen…
– einer Tatortsicherung. Auf dem Weg zum World Trade Center kreuzten wir ein eindrückliches Polizeiaufgebot, das, so nahmen wir an, gerade eine Crime Scene zu sichern begann. Beim Vorbeigehen habe ich Wortfetzen zwischen einem Polizisten und einer Zivilperson aufgeschnappt, die einen solchen Schluss zulassen. Da wir keine Gaffer sind (obwohl es mich ehrlicherweise schon extrem interessiert hätte, was da genau los war), gingen wir weiter unseres Weges und liessen die Jungs vom NYPD ihren Job machen. Nur paar Meter weiter schauten wir einem Velofahrer zu, der einen älteren Chinesen über den Haufen fuhr und sich dabei ebenfalls auf den Asphalt legte. Glücklicherweise waren beide Herren schnell wieder auf den Beinen, ohne gröbere Blessuren davon zu tragen…
– einer Verhaftung eines jungen Arbeitslosen. Die Handschellen rasteten ein und er rastete aus. Wenig erbaut über die polizeiliche Massnahme schlug er den Beamten verbal das F-Wort ergänzt mit B**llsh*t dutzendweise um die Ohren. Genützt hat es ihm nichts. Mein Sohn und ich „genossen“ dieses Intermezzo, als wir vor dem Starbucks auf meine Gattin warteten…

In Little Italy assen wir zu Mittag feine Pasta (natürlich beim Italiener). Sight Seeing zu Fuss bei diesen Temperaturen benötigt schliesslich Energie.
Und morgen planen wir noch ein kleines Finale. Übrigens CanDo bedeutet Canal Down District, also unter Downtown NY…

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